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Coole Vibes und Winterglamping im Igludorf Davos

  • Ski und Snow
  • Musik und Party
  • Preis und Leistung
  • Kulinarik
4.5

Zusammenfassung

Das Iglu-Dorf Davos liegt mitten auf der Piste. Daher glampt es in Sachen Natur so richtig. Wirklichen Komfort gibt es dort nicht, dafür aber 5 Punkte für das Abenteuer-Erlebnis. Hoch oben auf dem Berg und schlafen wie die Eskimos – das ist einmalig. Perfekte Sportbedingungen: morgens als Erster die Piste herunter brettern – besser gehts nicht.

Von Heidi Hagemann


Eiskalte Temperaturen, eine imposante Bergwelt und spannende Pisten – Glamping in luftiger Höhe mitten im Skigebiet von Davos. Vielleicht nichts für Frostbeulen, aber auf jeden Fall geeignet für einen Urlaub mit Abenteuer-Feeling. Die Glamping-Inspektorin riskiert einen Blick in ein Igludorf – bei unseren Nachbarn in der Schweiz.


Da, wo’s schön ist: Von Davos ist die Rede! Dieses Wortspiel fällt immer wieder, wenn von dem Schweizer Winter-Hotspot die Rede ist. Es gibt vieles zu entdecken und Ski-Freaks kommen in dem beliebten Ort in Graubünden auf rund 300 Pistenkilometern auf ihre Kosten.

Besonders, wenn man Glamping mitten in einem Wintersport-Eldorado mit einem coolen Musikfestival verbinden und nebenbei nachhaltige Projekte entdecken kann.

Raus aus dem Iglu und mit den ersten Sonnenstrahlen rauf auf die Piste und die schöne lange Persenn-Abfahrt genießen! Ja, das geht und zwar in vier verschiedenen Skigebieten der Schweizer Berge oder auf der Zugspitze.

Das Eishotel-Projekt ist sehr erfolgreich und wird jeden Winter neu und zu einem bestimmten Thema aufgebaut – geöffnet sind die Resorts von Ende Dezember bis Anfang April. Die Glamping-Inspektorin hat sich das Iglu-Dorf in Davos hoch auf dem Weissfluhjoch im Zentrum des Skigebietes Parsenn einmal näher angeschaut: Eine Mischung aus Winter-Glamping, Event-Bar, Restaurant und Apres-Ski-Location.

Die eisige Unterkunft mutet spacig an, seit über 20 Jahren bauen die Macher jeden Winter eine neue Themenwelt auf – geöffnet ist das Resort von Ende Dezember bis Anfang April. In der letzten Saison schufen die Designer eine eisige Unterwasserwelt. Jedes Zimmer, ob Kuschelsuite oder Family-Iglu, ist individuell durch Neptun & Co. gestaltet.

Doch wie funktioniert das Ganze, ohne zu erfrieren, fragt sich die Glamping-Inspektorin? Vor dem Zubettgehen macht man es sich in der Kota-Holzhütte mit Kaminfeuer gemütlich. Es gibt auch exklusiv für die Übernachtungsgäste eine Sauna und ein Jacuzzi. Es wird also doch nicht so kalt für die Frostbeulen.

Wer jedoch gerne bei frischer Luft schläft, hat Pech gehabt, denn Fenster gibt es in der Eis-Behausung nicht. Immerhin: Die Suiten verfügen über ein eigenes WC und die Betten sind mit Schafsfellen und antarktistauglichen Schlafsäcken ausgelegt. „Abenteurer und naturverbundene Menschen sind davon sehr angetan“, erklärt Pressesprecherin Géraldine Pucken. Die Unterkunft ist daher oft und schon Monate vorher ausgebucht.

Ursprung der Iglu-Dörfer

Getrieben vom Ansporn, frühmorgens der erste auf dem Berg zu sein, um unberührten Schnee für beste Snowboard-Turns vorzufinden, baute der Schweizer Adrian Günter 1995 sein eigenes Iglu auf dem Berg. Bald schon teilten seine Freunde diese Leidenschaft und zusammen schufen sie mehrere Iglus in Scuol im Engadin, oberhalb des Skigebiets Motta Naluns. Die Leute aus dem Dorf und winterliebende Touristen waren von den Iglus angetan und schnell fragten die ersten Interessierten spontan nach, ob sie darin schlafen dürften. Die Anfragen häuften sich und somit entstand die außergewöhnliche Geschäftsidee. Weitere Iglu-Dörfer gibt es in Zermatt, Gstaad, Innsbruck und auf der Zugspitze. Die Übernachtung kostet pro Person inkl. Halbpension ab circa 260 Franken.

Vom Iglu zum Coverfestival in Davos

Die grössten Rock, Pop und Reggae Klassiker inmitten eingeschneiter Winterlandschaft – das ist das Coverfestival Davos. Es verbindet Schneesport auf perfekten Pisten am Morgen und gute Musik am Nachmittag und Abend in einer atemberaubenden Landschaft. Zum Winter-Glamping in einem mondänen Skiort wie Davos passt das Musik-Projekt perfekt.

Am 30. und 31. März diesen Jahres ist es wieder soweit: Dann bringen die besten Tribute Bands Europas mit ihren einmaligen und nahezu perfekt inszenierten Shows die grössten Pop-, Rock- & Reggae-Hits in die Bündner Berge. Das Coverfestival beschert dem sympathischen Skiort ein super Feeling und es ist einfach cool, zu bekannten Songs von Abba, Queen oder Michael Jackson im Schnee zu rocken.

Die Locations befinden sich im Skigebiet sowie in Davos selbst. Tagsüber werden die Bühnen bei der Parsennhütte sowie beim Bolgen Plaza (siehe Foto) bespielt, abends im nostalgischen Montanasaal oder in der legendären Bolgenschanze. Verantwortlich für die Organisation ist Petra Ruinatscha-Fausch von der Destination Davos Klosters und nach wie vor ist sie begeistert von der tollen Atmosphäre, die sich aus dem entspannten Publikum und den hochprofessionellen Bands und Musikern ergibt. „Wir haben viele Gäste, die jedes Jahr wiederkommen und auch die Künstler sind richtig heiß darauf, bei uns hier aufzutreten.“

Davoser Schlittenbau 2.0

Noch ein weiteres spannendes Projekt aus Davos soll an dieser Stelle erwähnt werden. Es geht um den berühmtesten aller Schlitten. „Der Davoser Schlitten ist der meistbenutzte Schlitten auf der Welt. Und das schon seit Generationen“, erklärt Schreinermeister Paul Ardüser. Er berichtet in seiner Werkstatt über die Kunst des Schlittenbaus. Die Holzkonstruktion mache ihn dabei so besonders. Seit 2015 wird der Davoser Schlittenbau wieder praktiziert – nach alter Tradition und mit Hilfe eines Crowdfunding-Projektes.

„Unser Davoser Schlitten ist nicht einfach nur ein Stück Holz, mit dem man im Winter die Hänge herunter brettert, er verkörpert Tradition und Erinnerungen aus der Kindheit – wir sind stolz darauf, dass wir dies nun fortsetzen können“, erklärt Ardüser. Der hohe Preis von 695 Franken ist schnell erklärt: Handarbeit, Eschenholz und Beschläge aus Spezialmetall zeichnen den Rodel aus.

Zimmermann Remo Brülhart leitet das Projekt und ist mit Herzensblut dabei: „Wir schreiben Geschichte von Davosern für Davoser und haben im Vorfeld Geheimnisse mit den alten Schlittenbauern geteilt“, schmunzelt er. Jetzt nutzt das Team die Chance, sich von fernöstlicher Ware abzuheben. Dabei benutzen die lokalen Konstrukteure weder Leim noch Schrauben. Zu guter Letzt werden die Schlitten nicht lackiert, sondern geölt.


Nützliche Links:

Igludörfer: www.iglu-dorf.com

Cover Festival: www.coverfestival.ch/

Davos: www.davosklosters.ch

Davoser Schlitten: www.ardueserschreinerei.ch/


Unser Dank für die Unterstützung der Reise geht an die Destination Davos/Klosters und My Switzerland: www.myswitzerland.com