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Glamping an der wilden Ardèche

Glamping-Faktor
  • Lage und Unterkunft
  • Sport und Freizeit
  • Kulinarik
  • Service und Dienstleistungen
4.5

Zusammenfassung

Fazit: Die Glampinginspektorin ist begeistert vom Glamping à la francaise an der Ardeche. Die rauhe Natur, Savoir-Vivre, die französische Küche: Ein perfekte Kombination. Der Campingplatz Les Ranchisses ist sehr gepflegt, dort herrscht nachhaltige und umweltbewusste Denke.

Von Heidi Hagemann


Tiefe Canyons, raue Hochebenen, gigantische Tropfsteinhöhlen, dazu ein Fluss, der viele Kanufahrer in seinen Bann zieht – das riecht nach Glamping in ursprünglicher Umgebung.

Hamburg, 16. Juli. An der wilden Ardèche kommen Naturliebhaber ganz auf ihre Kosten. Grüner Tourismus wird hier gelebt – ein Faktor, der beim Glamping eine große Rolle spielt. Sind es doch Best Ager, junge Familien und die sogenannten „LoHaS“, welche zur Zielgruppe der Glamper zählen.

„LoHaS“: Das steht für „Lifestyle of Health and Sustainibility“ – eine gesunde und nachhaltige Lebensführung.

Und unter diesem  Aspekt hat die Glamping-Inspektorin mal geschaut, wie es bei unseren Nachbarn auf dem 5-Sterne-Campingplatz Les Ranchisses gelebt wird.

Lage und Unterkunft

Drei Trends sind beim Glamping abzusehen: Wellness, Regionalität und Naturerlebnis. Und der Wunsch nach Glamping-Urlaub unter solchen Kriterien steigt. Dies bestätigt Anne, Mitarbeiterin des niederländischen Reiseveranstalters Selectcamp, die sich auf dem 5-Sterne-Campingplatz Les Ranchisses um das Wohlbefinden ihrer Gäste kümmert: „Unsere Besucher schätzen die Ruhe und die Natur mit den damit verbundenen Annehmlichkeiten.“ Hoch im Kurs ihrer Urlauber stünden Exklusiv-Mobilheime oder die beliebten Lodge-Zelte und Lodge-Suiten.

Blick in die Lodgesuite mit freistehender Badewanne FOTO: Vacanceselect

Lodgezelt Aussenaufnahme Foto: Vacanceselect

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Unterkünfte sind 25 bis 40 Quadratmeter groß, haben alle einen festen Boden und sind mit Kochzeile, Duschbad und eigener Toilette ausgestattet. Standardmäßig gehört immer auch eine Terrasse mit Tisch, Stühlen, Sonnenschirm und Grill dazu. Die Lodge-Suite ist im Wohnbereich mit Himmelbett und freistehender Badewanne und einem separaten Junior-Lodgezelt für die Kinder ausgestattet. Beim Glamping-Test im Lodge-Zelt und im Exklusiv-Mobilheim gibt es nichts zu beanstanden. Ersteres fühlt sich heimelig und gemütlich an, letzteres ist chick und hochmodern eingerichtet.

Für die Kategorien Lage und Glamping-Unterkunft gibt es deshalb vier Glampingsterne.

Sport, Freizeit und Kultur

Auf dem Campingpatz wird nebenbei sehr viel geboten: Vom Tischtennis, Tennis, Fußballfeld über Beachvolleyball bis hin zum Minigolf. Dazu steht den Gästen eine tolle Pool-Anlage nebst Fitness-Center und türkischem Hamam zur Verfügung.

Und das Ganze ohne nerviges Animationsgehabe. Die nahezu unberührte Natur eignet sich sehr gut für Wanderungen und Touren mit dem Mountainbike.

Die nahe gelegene Ardèche steht unweigerlich für ein ganz berühmtes Fotomotiv: absolutes Muss ist die Besichtigung des 60 Meter hohen Natursteinbogens Pont d’Arc. Am besten paddelt man mit dem Kanu unter dem märchenhaften Tor her und erfrischt sich mit einem Bad in dem angenehm temperierten Fluss.

Anfänger und leicht Fortgeschrittene kommen dabei auf verschiedenen Distanzen voll auf ihre Kosten. Die unter Naturschutz stehende Schlucht gilt als eine der schönsten Frankreichs. Auf der Strecke machen viele Stromschnellen je nach Wasserstand daraus ein kleines Abenteuer. Viele lokale Anbieter verleihen Kanus oder Kajaks und bieten auch geführte Touren an. Man wird dabei jeweils zum Anfangspunkt gebracht und am Ziel wieder abgeholt.

Kulturelles Highlight ist ein Besuch der Caverne du Pont D‘Arc mit der weltweit größten Nachbildung einer bemalten Höhle, und zwar der Grotte Chauvet mit Höhlenmalereien, welche rund 36.000 Jahre alt sind. Die 1994 entdeckte Höhle gehört zu den weltweit bedeutendsten archäologischen Fundplätzen mit Höhlenmalereien. Die Höhle ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, da eine Veränderung der Luftfeuchtigkeit zu Pilzbefall und damit zur Gefährdung der Malereien führen könnte. So bauten die Verantwortlichen die Tropfsteinhöhle als naturgetreue Kopie in Form einer futuristischen Betonburg nach und machten sie für Besucher zugängig.

Auch sehenswert: das nahe gelegene Lavendelmuseum in St. Remeze. Der Besucher erhält während der einstündigen Führung einen Einblick in die verschiedenen Lavendeltypen, ihre Nutzung oder Destillationsverfahren. Im Museumsshop gibt es diverse Lavendelprodukte, etwa Öle, Düfte, Seifen, Dekoration, Honig oder Bücher zu kaufen.

Für die Kategorien Sport, Freizeit und Kultur gibt es deshalb fünf Glampingsterne.

Kulinarik

Ausgesprochen lecker ist die regionale Küche, zum Beispiel im Restaurant auf dem Campingplatz. Typische regionale Gerichte stehen auf der Karte, etwa Salade Ardèchoise mit Bohnen, Kartoffeln und Esskastanien oder Pasteten und Foie Gras nach Art des Hauses. Das Lokal befindet sich im historischen Gebäude einer ehemaligen Seidenspinnerei. Auch sehr beliebt auf der Terrasse des Restaurants: Eine „Brasserade“, bei der man selbst in der Mitte des Tisches grillt.

Im benachbarten Ort Largentière, zum Beispiel im Restaurant „La Caçola“, herrscht kulinarisch das pure Savoir-vivre. Besonders köstlich etwa eine geschmorte Lammkeule mit frischen Kräutern der Provence. Largentière ist übrigens sehr gut zu Fuß über einen zwei Kilometer langen Waldweg erreichbar. Schon die Römer bauten im Lignetal Silber ab, daher stammt der Name des typisch französischen, mittelalterlichen Kleinstädtchens. In den schmalen Gassen der Altstadt findet einmal wöchentlich ein authentischer, bunter Bauernmarkt statt. Die Landwirte aus der Umgebung bieten ihre Produkte an, etwa Weine aus der Region, verschiedene Weichkäsesorten oder Wurst- und Pastetenspezialitäten. Die Glampinginspektorin hat also ihren Rucksack voll mit leckeren Dingengepackt und was gemacht? Richtig: Glamping a la francaise! Und zwar gemütlich auf der Terrasse mit den Glamping-Fans von nebenan.

Das Departement Ardèche ist bekannt für jegliche Produkte aus Esskastanien. Aus der Esskastanie werden eine große Anzahl von Produkten erstellt: Süßwaren, Crème de Marons, Likör, Kuchen, Bier oder Suppe und früher auch Brot. Die Weinbaulandschaften der Côtes du Rhône bis Montélimar und Bouches-du-Rhône bis Avignon bringen edle Rotweine wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah hervor. Auf den zahlreichen rustikalen Weingütern kann man die Weine der Region verkosten.

Mon Dieu: Essen und Trinken, das können die Franzosen wahrlich gut, auch beim Glamping! Daher: Fünf Sterne

Ça coûte combien, cette Glamping à la francaise? Günstige Glamping-Unterkünfte gibt es in der Vor- oder Nachsaison. Eine Woche im Lodge-Zelt kostet im September für bis zu Personen zwischen 190 und 250 Euro. Dann herrschen auch angenehme Temperaturen und man kann in Ruhe die vielen schönen Attraktionen und Freizeitmöglichkeiten genießen. Tipp von der Glamping-Inspektorin: Für 2017 gibt es auch Frühbucher-Rabatte.

Nützliche Links:

Glamping.info: Bewertung Lodgezelt auf Les Ranchisses

Glamping.info: Bewertung Lodgesuite auf Les Ranchisses

Les Ranchisses: Homepage

Info und Buchung: Vacanceselect


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